Die UNO wird 80
und niemand hat’s gemerkt
Vielleicht, weil sie selbst vergessen hat, wofür sie einmal stand
Stell dir vor, die UNO wird 80 und niemand bringt Kuchen mit.
Das Jubiläum, das keiner feiert
Keine Staatschefs, keine Gänsehautreden, kein «We are the world». Nur ein paar brave Diplomatenrunden im Juni zur Erinnerung an die Unterzeichnung der UN-Charta und im Oktober (24.10.2025) zum offiziellen 80. Geburtstag der Vereinten Nationen, ein Jugendpanel und ein Generalsekretär, der mahnt, die Charta sei kein «à la carte-Menü». Der Rest der Welt? Scrollt weiter.
Die UNO, einst Symbol einer neuen Weltordnung, wirkt heute wie ein in die Jahre gekommenes Orchester, das zwar noch spielt, aber niemanden mehr erreicht. Und das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer stillen Erosion: der Bedeutung, der Glaubwürdigkeit und, ja, der Idee selbst.
Vom Völkerbund zur Weltverwaltung
Vor achtzig Jahren war die Welt in Scherben. Der Völkerbund, geboren aus den Ruinen des Ersten Weltkriegs, war gescheitert. Seine Sitzungen in Genf hatten mehr Protokoll als Wirkung, und die Diktaturen marschierten unbeeindruckt weiter. Die Vereinten Nationen sollten alles besser machen: «Nie wieder Krieg», «Frieden durch Zusammenarbeit», «Menschenrechte für alle». Eine Charta der Hoffnung , feierlich unterzeichnet am 26. Juni 1945 in San Francisco. Was für ein Moment, die Geburtsurkunde einer Weltorganisation, die das Böse bannen, die Menschheit zivilisieren und den Planeten einen sollte. Und heute? 80 Jahre später hat man Mühe, überhaupt eine Geburtstagsfeier zu organisieren. Vielleicht, weil man tief drinnen weiss, dass die Magie verflogen ist.
Die UNO ist gross in Worten, dünn in Wirkung. Sie predigt Moral und produziert Papier. Resolutionen entstehen, werden beklatscht, und verschwinden in den Archiven, während anderswo Bomben fallen. «Multilateralismus» klingt schön, bedeutet aber oft nur: Niemand trägt Verantwortung. Die Sitzungszimmer in New York und Genf sind gut klimatisiert, die Konfliktzonen nicht. Der Sicherheitsrat, das Herz der Organisation, ist längst verstopft. Fünf Vetomächte, fünf Wahrheiten, null Fortschritt. Und wenn die Weltgemeinschaft tatsächlich einmal gemeinsam handelt, dann meist zu spät und zu zaghaft. Man spricht von «Peacekeeping», aber der Frieden bleibt in der Warteschleife.
Rockefeller, Philanthropie und Machtarchitektur
Doch um das ganze Dilemma zu verstehen, muss man zurück an den Anfang. Der Völkerbund in Genf war der erste Versuch, internationale Ordnung auf Verhandlung statt Gewalt zu gründen. Ein schöner Gedanke, zu schön für die Realität. Als die Welt in den 1930er‑Jahren in den Abgrund rutschte, war auch der Völkerbund am Ende. Seine Archive, seine Fachabteilungen und seine Experten wanderten nach Amerika, zusammen mit Ideen, Personal und Kapital. Die Rockefeller‑Stiftung, damals der Inbegriff globaler Philanthropie, finanzierte viele dieser Übergänge: Gesundheitsprogramme, Wirtschaftsmissionen, Forschungsabteilungen. Privates Geld legte die Grundmauern der späteren UNO. Auch der Grund und Boden, auf dem das Hauptquartier in New York steht, stammt aus diesem Umfeld. John D. Rockefeller spendete das Grundstück am East River, ein symbolischer Akt, der die Machtverhältnisse klar markierte: Weltfrieden, aber bitte mit amerikanischer Infrastruktur.
«Follow the endowments» – Folge den Stiftungsgeldern
So entstand ein Hybrid: Eine Organisation im Besitz der Staaten, gespeist von privaten Stiftungen, orchestriert von denselben Kräften, die schon zuvor die Weltmärkte geordnet hatten. «Follow the endowments» (folge den Stiftungsgeldern oder folge dem Geld), könnte man sagen und man käme der Wahrheit näher als mit vielen Sonntagsreden. Denn die UNO war nie nur Staatenkunst, sie war auch Stifterkunst. Ein Experiment in globaler Steuerung, bei dem sich Idealismus und Einfluss klug die Hände reichten. Und wer das heute kritisiert, ist nicht «anti‑UNO», sondern pro Transparenz.
Wer Geld gibt, prägt Themen. Wer Themen prägt, formt Politik. Und wer Politik formt, braucht Kontrolle. Nur: Wer kontrolliert die Kontrolleure?
Multilateralismus auf Diät
Achtzig Jahre später steht die UNO da wie ein Relikt einer vergangenen Epoche. Die Welt, für die sie geschaffen wurde, existiert nicht mehr. Es gibt keine klaren Fronten, keine bipolare Ordnung. Stattdessen ein Dutzend Kriege, hunderte Krisen, tausend Konflikte, alle gleichzeitig, alle unlösbar. Die UNO reagiert, statt zu gestalten. Sie verfasst Berichte, während andere Realitäten schaffen. Und während im Sicherheitsrat gestritten wird, entstehen neue Allianzen ausserhalb: BRICS, G20, regionale Machtzentren. Multilateralismus war einmal der Weg; heute ist er nur noch ein nostalgischer Umweg.
In Genf, wo einst der Völkerbund residierte, hat man versucht, das Jubiläum anständig zu begehen. Es gab eine Jugendveranstaltung unter dem Titel «Next80: Transforming Tomorrow Together», schön, brav, korrekt. Ein paar Ausstellungen, Podien, Panels. Alles sehr gepflegt, sehr unaufgeregt. Aber kein Feuerwerk, kein Pathos, keine Begeisterung. Eher die Stimmung eines Klassentreffens, bei dem man feststellt, dass die besten Jahre vorbei sind. Die Schweiz, als gute Gastgeberin, stellt Bühne und Mikrofon, doch der Applaus bleibt aus.
Von der Vision zur Verwaltungsmaske
Vielleicht ist das ehrlicher, als man denkt. Denn was gibt es wirklich zu feiern? Dass man noch existiert? Dass man sich selbst überlebt hat? Die UNO verwaltet heute Themen, die früher noch Emotionen auslösten: Armut, Hunger, Krieg, Frieden. Statt Diplomatie: Daten. Statt Vermittlung: Verwaltung. Statt Hoffnung: Hashtags. Wo einst Männer wie Dag Hammarskjöld mit dem Tod bezahlten, um Frieden zu sichern, gibt es heute «High‑Level Dialogues» und «Task Forces». Das Vokabular ist geblieben, der Geist ist gegangen.
Moral im Managementmodus
Und während draussen die Welt zerfällt, wird drinnen über «Inklusion», «Resilienz» und «Governance» gesprochen. Es sind schöne Worte und genau das ist das Problem. Man hat den moralischen Kompass durch Management ersetzt. Das klingt modern, ist aber steril. Frieden lässt sich nicht «implementieren», Menschlichkeit nicht «monitoren». Wer in Power Point denkt, verliert Empathie.
Die verborgene Schicht der Macht
Doch es gibt eine tiefere Schicht dieser Geschichte. Eine, die selten ausgesprochen wird. Die UNO war von Beginn an nicht nur ein Projekt der Staaten, sondern auch ein Projekt der globalen Eliten. Ihre Gründung fiel in eine Zeit, in der Stiftungen, Banken und Konzerne begannen, Politik zu machen. Hinter den Kulissen, mit Geld, mit Einfluss, mit Netzwerken . Die Rockefeller‑Familie war nicht allein. Auch Rothschild‑ und Warburg‑Verbindungen, auch Thinktanks wie der Council on Foreign Relations spielten eine Rolle bei der intellektuellen Architektur des Nachkriegssystems. Das ist keine Verschwörung, sondern historische Realität: Macht organisiert sich gern als Moral.
Der schöne Schein der Agenda 2030
Der Kern der UNO, die Idee, dass Staaten durch Gespräch und Recht statt durch Gewalt und Rache handeln sollen, bleibt edel. Doch der Rahmen, in dem diese Idee lebt, ist verkümmert. Zu viele Interessen, zu wenig Idealismus. Zu viel PR, zu wenig Prinzipien. Zu viel Agenda, zu wenig Anstand. Die UNO hat sich in ihre eigenen Programme verliebt: «Sustainable Development Goals», «2030‑Agenda», «Climate Action». Alles wohlklingend, und doch: Der Frieden, der einst ihre Daseinsberechtigung war, ist nur noch eine Unterkategorie. «Frieden durch Nachhaltigkeit» klingt nett, aber Frieden braucht Mut, nicht Marketing.
Das ehrliche Schweigen
Vielleicht also ist das Schweigen zum 80. Geburtstag die ehrlichste Form des Respekts. Man feiert nicht, weil man weiss, dass man gescheitert ist. Oder weil man zumindest ahnt, dass der grosse Entwurf der Weltgemeinschaft bröckelt. Die UNO ist wie ein alter Onkel, der einst die Welt rettete und heute auf Familienfesten über seine Pension spricht. Man hört freundlich zu, man nickt, man schaut aufs Handy.
Der zahnlose Tiger im Dienste der Gläubiger
Doch vielleicht ist gar nichts mehr zu retten. Die UNO ist nicht der Spiegel der Menschheit, sondern ihr verzerrtes Abbild. Ein globaler Verwaltungsarm in Diensten jener, die seit Jahrzehnten Kredit und Kontrolle verwechseln. Sie gehört zum gleichen Machtkomplex wie IWF, Weltbank und BIZ, jene «money-lending oligarchy», die Frieden verspricht und Schulden verkauft. Und dafür gerne auch Kriege entfacht, wenn es nützlich ist.
Ihr Multilateralismus ist kein Miteinander, sondern ein Monopoly mit moralischem Anstrich. Sie verteilt Mandate, während sie Abhängigkeiten schafft. Sie redet von globaler Gerechtigkeit, während sie ganze Staaten in Finanzaufsicht nimmt. Die UNO ist kein Friedensprojekt mehr, sondern ein PR-Instrument einer Finanzelite, die ihre Agenda in Nachhaltigkeits-Vokabular verpackt.
Bevor der Rettungsplan endet
Und je eher dieser Apparat verschwindet, desto besser. Bevor die Agenda 2030 den 1. Januar 2030 erlebt, als Endpunkt einer Täuschung, die als Rettungsplan begann. Vielleicht braucht es kein neues Gebäude, keine neue Charta, keine neuen Programme. Vielleicht braucht es einfach den Mut, das Offensichtliche auszusprechen: Wir brauchen die UNO nicht (mehr).
Schlussbemerkung für Ungläubige
Wer glaubt, die UNO sei bloss ein zahnloser Tiger, sollte einen Blick auf ihre kleinen Geschwister werfen, jene Spezialagenturen, die längst dort wildern, wo Staaten eigentlich Souveränität haben sollten. Die UNESCO etwa, zuständig für Kultur und Bildung, hat im September 2025 ein Papier veröffentlicht: «Homeschooling through a Human Rights Lens». Klingt harmlos, fast fürsorglich. Tatsächlich ist es ein Programm zur staatlichen Kontrolle häuslicher Bildung, verpackt in die Sprache der Menschenrechte.
Darin wird das Elternrecht auf Bildung ihrer Kinder an Bedingungen geknüpft: nur, wenn es «den Qualitätsstandards des Staates» entspricht. «Qualität», versteht sich, wird von jenen definiert, die auch über «gesellschaftliche Kohäsion» und «sozialisationfördernde Inhalte» wachen wollen. Mit anderen Worten: Wer Kinder ausserhalb des Systems erzieht, entzieht sie dem Narrativ und das gilt nun als Risiko für «soziale Integration».
Homeschooling, so der Tenor, müsse stärker überwacht, registriert, geprüft und «harmonisiert» werden. Freie Erziehung wird zur Grauzone, elterliche Verantwortung zur Gefährdungslage. Der Staat als Pädagoge, die Eltern als Verdächtige.
Wer das Prinzip erkennt, weiss: Das ist kein Zufall, sondern alter Sozialismus in neuem Gewand – Kontrolle durch Kollektivierung, Erziehung als Werkzeug politischer Formung. Wo früher die Partei das Denken übernahm, übernimmt es heute der «globale Bildungsrahmen». Ziel: konforme Bürger statt selbstdenkende Menschen.
Die Botschaft zwischen den Zeilen lautet: Kinder, die frei denken, sind gefährlich. Gefährlich für ein System, das aus Gehorsam Gesellschaft formt.
Hinweis für Neugierige
Wer sich fragt, ob das alles wirklich so weit hergeholt ist, dem sei das Gespräch «United Nations: 80 Years of Treachery (And How It Can Be Stopped)» empfohlen, ein Interview, das Alex Newman am 20. Oktober 2025 mit Bill Jasper, dem langjährigen Senior Editor von The New American und Präsidenten der John Birch Society, geführt hat, einem ausgesprochenen Kenner der UNO.
Darin sprechen sie über acht Jahrzehnte UNO, nicht als Friedensprojekt, sondern von Anfang an als Machtinstrument, das nationale Souveränität schrittweise abbaut, die Klimapolitik als globales Druckmittel nutzt und den Traum einer Weltregierung längst nicht mehr versteckt. Alles auf Basis einer kommunistischen Ideologie.










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