Die unsichtbaren Menschenretter
Warum die WHO-Delegierten angeblich die Welt retten, aber lieber namenlos bleiben.
Die Schweiz ist stolz auf ihre Transparenz. Jedenfalls solange niemand genauer hinsieht. Auf eine Anfrage der Vereinigung Bürger fragen nach zu den Delegierten der Schweiz an den PABS-Verhandlungen bei der WHO kam nach zwei Wochen eine Antwort, allerdings schwarz auf weiss. Genauer gesagt: schwarz auf schwarz. Zwei Wochen Wartezeit, vermutlich weil die schwarze Tinte erst trocknen musste.
Die offizielle Begründung: Personenschutz. Ein schönes Wort, klingt nach Rücksicht und Fürsorge. In Wahrheit schützt man aber nicht Menschen, sondern das System vor dem mündigen Bürger. Denn die Namen jener, die im Auftrag der Schweiz in Genf Verträge mit globaler Tragweite aushandeln, bleiben unsichtbar.
Das Déjà-vu ist perfekt: Schon bei den berüchtigten BAG-Protokollen zur Pandemiepolitik war das Schwarz die dominierende Farbe. Auch dort wusste man irgendwann nicht mehr, ob die Druckerschwärze ausging oder die Demokratie.
Besonders köstlich: Während das BAG die Delegationsnamen schwärzt, liegt uns schon lange eine provisorische Teilnehmerliste aus Mai vor: natürlich offen, ungeschwärzt, hübsch alphabetisch sortiert und brav von der WHO veröffentlicht.
Schwärzen und hoffen
Das heisst: Das kleine Rätsel, das uns das BAG auf Kosten von zwei Wochen Wartezeit und viel schwarzer Tinte gestellt hat, lässt sich ohnehin lösen. Transparenz auf Schweizer Art: erst schwärzen, dann hoffen, dass niemand die Originalquellen liest.
Oder zugespitzt: Die Schweiz übt nicht Demokratie, sondern Sudoku. Bürger dürfen Namen erraten, Kreuzchen setzen und hoffen, dass die Lösung irgendwann aufgeht.
Besonders pikant in diesem Fall: Der PABS-Anhang gehört zum WHO-Pandemievertrag, der, so das offizielle Narrativ, die Menschheit (vor sich selbst) retten soll. Wenn die Schweizer Delegierten also in Wahrheit Menschenretter sind: Warum wollen sie dann anonym bleiben? Wer die Welt retten will, sollte sich doch stolz zeigen und nicht im Schatten verschwinden. Würde man zumindest meinen.
Und nun der Haken: Am 20. Juni 2025 verkündete der Bundesrat mit geschwellter Brust, die IGV-Revision (Internationale Gesundheitsvorschriften) anzunehmen. Selbstverständlich „souverän“ und „ohne Einschränkung der Grundrechte“. Dazu noch der Vorbehalt, man werde bei „Fehl- und Desinformation“ nicht mitmachen. Klingt nach Prinzipientreue.
In der Praxis bedeutet das jetzt offenbar, man informiert lieber gar nicht mehr. Statt Aufklärung gibt es schwarze Balken. Transparenz als Null-Diät.
Die Schweiz hat damit das Informationsproblem endgültig gelöst: Keine Information, keine Desinformation.
Und wieder einmal darf das Volk zwar brav nachfragen, aber nicht wissen, wer im eigenen Namen unterschreibt. Die Schweiz bleibt also souverän.
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