„Playing God with the Weather“
US-Kongress diskutiert Geoengineering und Sonnendimmung
Am 16. September 2025 fand in Washington D.C. eine aufsehenerregende Anhörung im US-Kongress statt. Unter dem Titel „Playing God with the Weather – A Disastrous Forecast“ befasste sich der House Oversight Committee Subcommittee on Government Efficiency mit einem Thema, das lange als Randerscheinung oder Verschwörungstheorie galt: Geoengineering und Wettermodifikation.
Renommierte Wissenschaftler erläuterten ihre Einschätzung zum bisherigen Umgang mit Wetterbeeinflussungstechniken, während politische Vertreter wie Marjorie Taylor Greene die Diskussion um moralische und religiöse Fragen erweiterten. Der britische Sender GB News berichtete in einer Sendung aus Washington über das Hearing und führte anschließend ein Interview mit Greene.
Wissenschaftliche Warnungen
„Seit siebzig Jahren versuchen wir, das Wetter zu beeinflussen – und wir wissen nicht, ob wir das Wetter beeinflussen.“ — Dr. Roger Pielke Jr.
Der Klimaforscher Dr. Roger Pielke Jr. von der University of Colorado rief in seinem offiziellen Statement zu grösserer Zurückhaltung und Transparenz auf. Er verwies auf eine 70-jährige Geschichte der Wettermanipulation – von Cloud-Seeding-Experimenten bis zu Solarstrahlungsprojekten – ohne dass die Folgen ausreichend verstanden seien.
„Unser Verständnis ist nicht weit genug entwickelt, um zu wissen, was die Folgen wären. Unbeabsichtigte Konsequenzen sind fast sicher. Wir haben nur eine Erde – an ihr zu experimentieren, birgt erhebliche Risiken.“
Geoengineering verglich Pielke mit der riskanten Gain-of-Function-Forschung: unklare Vorteile, aber potenziell katastrophale Risiken. Er forderte ein internationales Moratorium – ein sogenanntes „Solar Engineering Non-Use Agreement“.
Risiken für Umwelt und Gesellschaft
„Den Planeten als Versuchskaninchen für neue Technologien zu benutzen, birgt alle möglichen Risiken.“ — Mr. Martz, US-Umweltberater
Der Ingenieur Mr. Martz erinnerte daran, dass die US-Regierung seit den 1940er-Jahren in Experimente zur Wetterbeeinflussung involviert ist. Laut EPA bergen solche Eingriffe erhebliche Risiken: Ozonabbau, saurer Regen und Ernteverluste. Er stellte die Frage, ob solche grossflächigen Eingriffe angesichts der Unsicherheiten in der Klimaforschung überhaupt gerechtfertigt seien.
„Gottloser Klimakult“ – die politische Zuspitzung
„Sie wollen uns unsere gottgegebenen Rechte über die Erde nehmen, um ihren gottlosen Klimakult-Glauben zu befriedigen.“ — Marjorie Taylor Greene
Die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene nutzte das Hearing, um ihre scharfe Kritik an Geoengineering zu äußern. Sie warf der Firma Make Sunsets vor, Chemikalien in die Atmosphäre zu injizieren, um Sonnenlicht zu reflektieren, und sprach von einem „gottlosen Klimakult“. Sie warnte, dass solche Programme Menschen erfrieren und Ernten vernichten könnten:
„Eine Abkühlung der Erde könnte dazu führen, dass Menschen erfrieren, Ernten sterben – und Millionen Menschen ums Leben kommen.“
Das britische Forschungsprogramm zur Sonnendimmung
Der britische Reporter Ben Leo sprach Greene auf ein aktuelles Projekt der britischen Regierung an, die 50 Millionen Pfund für ein Geoengineering-Programm zur Sonnendimmung bewilligt hat.
Ben Leo: „Die britische Regierung hat 50 Millionen Pfund für ein Chemtrail- und Sonnendimmungsprojekt bewilligt. Einer Ihrer Experten hier im Kongress sagte, das sei vergleichbar mit der Gain-of-Function-Forschung während COVID.“
Greene: „Ich sehe das genauso. Die Menschen im Vereinigten Königreich sind keine Laborratten. Ihre Steuergelder sollten nicht gegen sie verwendet werden, um gefährliche Experimente an ihnen durchzuführen. Das ist furchtbar.“
Greene zog erneut Parallelen zur Pandemiepolitik und warf den Regierungen vor, experimentelle Technologien ohne Zustimmung der Bevölkerung einzusetzen.
„Alles Leben wächst aus der Sonne“
Nach dem Hearing erklärte Greene gegenüber GB News:
„Alles Leben auf der Erde wächst durch das Licht der Sonne. Was für ein Mensch würde jemals versuchen, sie absichtlich zu blockieren?“
Sie betonte, dass es aus ihrer Sicht eine ideologische Trennung zwischen „Gläubigen“ und „Gottlosen“ gebe:
„Die Rechte glaubt, dass Gott die Erde geschaffen hat und das Klima kontrolliert. Die Linke glaubt, der Mensch könne das Klima kontrollieren – und sie nimmt sich das Recht dazu.“
Britische Forschung zur Sonnenverdunkelung
Im Anschluss an das Hearing berichtete Ben Leo über das britische Vorhaben: Ein staatlich gefördertes Geoengineering-Experiment soll untersuchen, wie Aerosole in der Atmosphäre das Sonnenlicht reflektieren könnten. Auch das Konzept des „Marine Cloud Brightening“ wurde vorgestellt – Schiffe sollen Salzpartikel in den Himmel sprühen, um Wolken aufzuhellen.
Professor Jim Haywood (University of Exeter) erklärte, dass ähnliche Effekte bereits durch Schiffsemissionen oder Vulkanausbrüche beobachtet wurden, die Schwefeldioxid freisetzten und dadurch die Atmosphäre abkühlten.
Forderung nach Transparenz und Untersuchung
Zum Abschluss forderten Experten eine öffentliche und unabhängige Studie, um zu klären:
- Welche Formen der Wettermodifikation bereits stattfinden,
- Welche Wirkungen und Nebenwirkungen sie haben,
- Und wie diese Technologien auch militärisch oder geopolitisch genutzt werden könnten.
„Wir dürfen keine republikanische oder demokratische Wissenschaft haben. Wir brauchen Wissenschaft, der alle vertrauen können.“
Die Verschwörungstheorie wird Mainstream
Das Hearing ist authentisch und wurde vom US-Kongress dokumentiert. Während Forscher wie Pielke zu Demut mahnten, nutzten Politiker das Thema zur Polarisierung. US-Medien wie ABC News und E&E News kritisierten, dass Fakten und Spekulationen vermischt wurden – und dadurch das Vertrauen in wissenschaftliche Forschung gefährdet wird.
Doch unabhängig von der politischen Schlagseite zeigt das Hearing: Was lange als „Verschwörungstheorie“ galt, wird nun öffentlich im Kongress verhandelt.
Die offenen Fragen bleiben:
- Wer kontrolliert die Sonne?
- Wer entscheidet, ob der Himmel manipuliert werden darf?
Und wer trägt die Verantwortung, wenn etwas schiefgeht?
Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung basierend auf dem englischen Originaltranskript des Hearings.
0 Comments