Weltregierung aus dem Postamt
Das stille Imperium in Bern
Die UPU tarnt sich mit Briefmarken, in Wahrheit baut sie den digitalen Passierschein für neun Milliarden Menschen
Niemand kennt Masahiko Metoki und das ist kein Zufall. Der Japaner ist seit 2022 Generalsekretär der Universal Postal Union (UPU), Weltpostverein, einer Organisation, die seit 1874 in Bern residiert und damit die zweitälteste internationale Organisation der Welt ist und die Privilegien des Schweizer Gaststaatgesetzes geniesst. Nach aussen wirkt sie wie ein internationales Briefmarken- und Paketzentrum. Doch wer glaubt, es ginge hier nur um nostalgische Postkarten von Tante Inge nach Australien, irrt gewaltig. Hinter der biederen Fassade verbirgt sich ein stilles Weltministerium für Datenströme, Adressen, Identitäten und Dokumente. Eine Behörde, die sich tarnt wie ein Postbeamter, aber in Wahrheit das Drehkreuz der digitalen Kontrolle baut – mitten in der Schweiz.
Die UPU ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit 192 Mitgliedsstaaten. Offiziell kümmert sie sich um Postverträge und internationale Tarife. Doch schon ein Blick in ihre jüngsten Projekte genügt, um die Tarnung zerbröseln zu lassen: „By providing trusted digital identities, postal services can empower citizens worldwide.“ Übersetzt: Postämter sollen künftig nicht nur Briefe austragen, sondern die digitale Identität jedes Bürgers verwalten.
Ein unscheinbarer Satz in einem Hochglanzbericht, aber in Wahrheit ein Sprengsatz. Denn hier geht es nicht mehr um Briefkästen, sondern um die Frage: Wer bist du? Und wer darf das entscheiden?
Und hier der direkte Bezug zur Schweiz: Die E-ID ist nur der Ausweis im Handy. Die UPU in Bern baut das globale Schloss dazu. Ohne UPU wäre die E-ID nur ein nationales Basteleien-Projekt. Mit UPU wird sie Teil eines weltweiten Systems.
Von der Pferdekutsche zum digitalen Passierschein
Die UPU wurde 1874 in Bern gegründet als „Berner Vertrag“. Damit ist sie die zweitälteste internationale Organisation der Welt. Älter als das Telefon, älter als Coca-Cola, älter als das Automobil. Damals ratterten noch Postkutschen durch die Lande, während sich in Bern ein globales Abkommen formte, das bis heute Bestand hat. Ursprünglich sollte es nur die Briefe von A nach B sicherstellen. Heute aber sitzt dieses Fossil des 19. Jahrhunderts im Zentrum einer neuen, digitalen Kontrollarchitektur.
Wo einst Dampfschiffe und Pferdefuhrwerke die Post transportierten, geht es heute um digitale Identitäten. Die Weltpostunion als Dinosaurier, der sich klammheimlich in einen Hightech-Chip verwandelt hat.
.post – das digitale Stempelkissen der Weltregierung
Das zweite Puzzlestück trägt den harmlosen Namen .post. Eine Top-Level-Domain, die exklusiv von der UPU verwaltet wird. Klingt nerdig, ist aber politisch brisant. Jede registrierte Adresse gilt automatisch als „verified and trusted“. Im Klartext: .post ist ein staatlich legitimiertes Echtheits-Siegel im Netz. Heute vielleicht nur für Postunternehmen, morgen womöglich der globale Identitätsanker für Bürger, Firmen und Behörden. Wer eine .post-Adresse hat, ist echt. Alle anderen? Potenziell unsichtbar. Willkommen im Zeitalter der digitalen Stempelpflicht.
Noch deutlicher wird es bei den Plänen, Postämter zu Identitäts-Schleusen zu machen. Die UPU fragt selbst: „What if the identity check you did at your local post office could be cross-border?“ Ein Satz, der wie eine harmlose Vision klingt, aber nichts anderes bedeutet, als dass der Schalterbeamte in Hintertupfingen künftig deine globale ID vergibt. SwissID war ein erster Probelauf, die UPU macht daraus jetzt den Generalplan für 192 Länder. Aus dem Briefträger wird der Türsteher deiner Identität. Neutralität, föderale Vielfalt, nationale Souveränität? Alles Makulatur, wenn die globale Postverwaltung die Tore öffnet oder schliesst.
Brisant ist nicht nur, was die UPU baut, sondern auch, worüber niemand spricht. Medien, die sonst jeden Temperaturrekord auf die Titelseite heben, schweigen zu dieser Entwicklung. Keine Schlagzeile, kein Brennpunkt.
Dabei geht es hier nicht um Nebensächlichkeiten, sondern um die fundamentale Infrastruktur unserer Zukunft: digitale Identität, globale Datenverifikation, Kontrolle von Zugängen. Wer kontrolliert, wer „vertrauenswürdig“ ist, kontrolliert letztlich die Bürger selbst. Die UPU ist dabei nicht nur Mitspieler, sondern Architekt.
An dieser Stelle wird es fast ironisch: Seit Jahren kursieren im Netz Mythen über geheime Geburtsurkunden, „Strohmann“-Konten und angebliche Identitäts-Tricksereien. Gerichte winken ab und nennen es Pseudorecht. Aber währenddessen arbeitet die UPU an etwas Reellem und weitaus gefährlicherem. Keine Verschwörung, kein Gerücht, sondern ein stiller Putsch auf der Datenebene: eine globale, interoperable Identitätsarchitektur, völkerrechtlich eingebettet und von 192 Staaten abgesegnet. Keine Erzählung aus dubiosen Foren, sondern ein offizielles Programm mit Sitz in Bern.
Bern 2024: Das intellektuelle Aufwärmtraining
Bevor in Dubai die grosse Abstimmung über die neue Weltpostordnung ansteht, fand in Bern schon 2024 die Generalprobe statt: die 32. „Postal and Delivery Economics Conference“. Ein Treffen mit rund 140 Teilnehmern: Akademiker, Postchefs, Regulierer, organisiert von EU-nahen Think Tanks und gesponsert von Amazon, Swiss Post und der britischen Ofcom. Mit anderen Worten: Big Tech, Big State und Little Big Post in einem Raum.
Die Themen waren harmlos verpackt, aber brandgefährlich:
- Künstliche Intelligenz für Postpolitik: Mit Künstlicher Intelligenz (KI) sollen ganze Volkswirtschaften modelliert werden inklusive Bruttoinlandsprodukt, Lebenserwartung und mentaler Gesundheit. Ausgerechnet die Post als globaler Daten-Jongleur.
- Digitale Regulierung & Handel: Postdienste werden zur Speerspitze neuer Freihandelsabkommen. E-Commerce als geopolitisches Machtinstrument.
- Twin Transition: Die Kombination aus digitaler Identität und Klimarettung. Postämter sollen beides durchdrücken.
- Universaldienst 2.0: Eine Neu-Definition, die nicht nur Briefe und Pakete umfasst, sondern auch Finanzdienste, E-Government und Identitäten. Mit einem Wort: Die Post als Grundrechtsschleuse.
Ein deutscher Regulierer, ein US-Postal-Commissioner und afrikanische Vertreter diskutierten fröhlich, wie die Post bald zum Allround-Versorger für Bürgerrechte wird. Zum Abschluss brachte es UPU-Vize Marjan Osvald auf den Punkt:
„Die Post ist das lokale Fenster zur globalen Welt.“ Übersetzt: Dein Briefkasten als Einfallstor der Weltregierung.
Dieses Treffen in Bern war das intellektuelle Warm-up, der Probelauf für die grosse Show in Dubai. Wer glaubt, hier ginge es um Porto und Zustellzeiten, hat die Musik nicht gehört. Hier wurden die Partituren für die globale Identitätsarchitektur geschrieben mit Bern als stiller Kulisse.
Dubai – der grosse Showdown
Und jetzt wird es endgültig absurd: Vom 8. bis 19. September 2025 treffen sich die 192 Mitgliedsstaaten im Dubai World Trade Center. Offiziell heisst das Ganze „28th Universal Postal Congress“. Inoffiziell: das Gipfeltreffen des globalen Post-Imperiums. Hier wird beschlossen, wie der Weltbriefkasten der Zukunft aussieht inklusive digitaler Schlösser und globaler Generalschlüssel.
Auf der Agenda:
- Cyber-Resilienz – mit der geplanten Einrichtung des „POST-ISAC“, einer weltweiten Sicherheitszentrale, in der alle Bedrohungen gemeldet und zentral ausgewertet werden. Praktisch: wer alle Angriffe sieht, hat auch den Überblick über alles, was läuft.
- Digitale Transformation – der Übergang von physischen Briefen zu reinen Datenpaketen, bei denen Informationen über dich wichtiger sind als der Inhalt des Pakets.
- Inklusion und Klimaschutz – Stichworte wie „Climate Facility“ klingen harmlos, sind aber der Versuch, die Post als Vehikel für globale Klima- und Energiepolitik zu missbrauchen. Wer ein E-Auto für die Zustellung anschafft, darf sich künftig vielleicht über Klimageld aus Bern freuen. Wer nicht, hat Pech.
- Governance & neue Geschäftsmodelle – vom digitalen Ausweis bis hin zu globalen Tracking-Systemen.
Und als Krönung: Es werden nicht nur neue Programme beschlossen, sondern auch die obersten Post-Warlords gewählt, also Generalsekretär Metoki und seine Stellvertreter. Demokratie? Nein, das Ganze ist eine interne UNO-Mauschelei. 192 Staaten stimmen ab, Medien berichten kaum. Wer kontrolliert, ist klar: nicht die Bürger, sondern die Bürokratie.
Die Chihuahuas der Globalisten
Besonders entlarvend ist die Sprachregelung im Vorfeld. Da wird ernsthaft erklärt, dass Klimawandel für die Post ein Geschäftsmodell sei. Solarpanels auf Postdächern, Recycling-Initiativen, E-Flotten, alles wunderbar. Aber in Wahrheit ist er der altbekannte Trick, um neue Gelder abzugreifen und die Postämter in staatliche Klima-Instrumente umzubauen. Der Weltwirtschaftsforum-Sprech trieft aus jeder Zeile.
Das Ganze wirkt wie die Chihuahuas der Globalisten: klein, kläffend, nervig und immer an der Leine der grossen Player. Die UPU springt auf jedes Thema auf: Klima, Digitalisierung, Cybersecurity. Nichts ist zu absurd, als dass man es nicht in eine postalische Business-Agenda pressen könnte.
Bern – die unsichtbare Hauptstadt
Alle Welt schaut nach Genf: WHO, WTO, Diplomaten im Massanzug, Konferenzen mit Dolmetscher-Kabinen und Champagner-Empfängen. Dort wähnt man die Steuerzentrale der Global Governance. Doch während in Genf die Kameras klicken, läuft in Bern der eigentliche Systemwechsel: still, unscheinbar, in Beton gegossen.
Nicht am Genfersee, sondern an der Weltpoststrasse entscheidet sich, wer morgen eine digitale Identität hat und wer nicht. Kein Kanzleramt, kein Elysée, keine Downing Street: sondern Bern, ausgerechnet Bern, das Nadelöhr für neun Milliarden Menschen.
Die Frage ist also nicht mehr, ob wir in dieses System geraten. Sondern nur: merkt es überhaupt jemand, bevor Bern zur heimlichen Hauptstadt der digitalen Weltregierung aufsteigt?
Mir graust
Es wird immer krasser, die Schlinge immer enger.