Bye-bye Weltregierung
Trumps Budget-Axt trifft die UNO ins Mark
Die USA kürzen 87 % ihrer UN-Beiträge und entziehen sich der globalen Umerziehungsagenda. Bern schaut weg, Genf heult leise.
Kaum war das Signal gesetzt, dass die USA bei der UNO-Maut auf hoher See nicht mehr mitrudert (siehe unseren Artikel) , folgt der nächste Schlag: Der neue US-Haushaltsentwurf sägt nicht nur am Kiel der Weltorganisation – er torpediert ihr ganzes Geschäftsmodell.
Die Vereinigten Staaten unter Präsident Trump haben mit dem am 2. Mai 2025 veröffentlichten „Skinny Budget“ (Schlanker Haushalt) ein haushaltspolitisches Signal mit globaler Sprengkraft gesendet: Die internationale Zusammenarbeit, wie wir sie kannten, steht vor dem Totalschaden. Denn die US-Regierung plant, die Auslandshilfe um 48 Prozent zu kürzen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit – gleichzeitig sollen rund 20 Milliarden Dollar bereits bewilligter Mittel vom Kongress wieder kassiert werden. In der Summe bedeutet das einen realen Einbruch der US-Auslandshilfe um satte 84 Prozent – das niedrigste Niveau seit dem Zweiten Weltkrieg. Zum Vergleich: Laut der US Global Leadership Coalition würden die USA damit künftig weniger für ihre internationale Politik ausgeben als die Bevölkerung jährlich für Halloween-Deko.
Beiträge an die Vereinten Nationen minus 87 % plus Bedingungen
Besonders dramatisch ist der angekündigte Rückzug aus der multilateralen Zusammenarbeit. Die Beiträge an die Vereinten Nationen (UN) sollen um 87 Prozent gekürzt werden. Die Zahlen sprechen für sich: Das reguläre UN-Budget für 2025 beträgt 3,717 Milliarden US-Dollar – rund 130 Millionen mehr als im Vorjahr. Der Anteil der USA daran liegt bei 22 Prozent. Das entspricht einer US-Zahlungsverpflichtung von etwa 818 Millionen US-Dollar. Wird dieser Beitrag um 87 Prozent reduziert, verbleiben gerade einmal rund 106 Millionen US-Dollar.
Das ist nicht einmal ein Tropfen auf den heissen Stein – zumal dieser Betrag laut Weissem Haus auch nicht mehr uneingeschränkt gezahlt wird, sondern an Bedingungen gebunden ist.

Budget für zentrale Programme
Wofür dieses Budget vorgesehen ist? Laut UN deckt es zentrale Programme in den Bereichen
- politische Angelegenheiten
- internationale Justiz und Recht,
- regionale Entwicklungszusammenarbeit,
- Menschenrechte,
- humanitäre Hilfe und
- öffentliche Informationsarbeit.
Der Versuch von UN-Generalsekretär Guterres, 8,5 Millionen Dollar für den Start des „Pakt für die Zukunft“ zu mobilisieren, wurde vom UN-Haushaltsausschuss abgelehnt. Bewilligt wurden lediglich 2,9 Millionen – immerhin mit sieben neuen Stellen ab 2025. Wenn man bedenkt, dass sich die USA mit ihrer Kürzung ausgerechnet von diesen Bereichen verabschieden, wird klar, dass hier mehr als nur Kosten gespart werden sollen: Es geht um die Demontage eines internationalen Systems.
Stattdessen will man ein neues Vehikel schaffen – den „America First Opportunity Fund“ in Höhe von 2,9 Milliarden Dollar. Zweck: Projekte, die den „Schutz Amerikas“ direkt betreffen – darunter auch Rückführungsmassnahmen und die Förderung bilateraler „kritischer Partner“. Klingt nach einem geopolitischen Loyalitätsbonus, nicht nach Entwicklungszusammenarbeit.
USAID vor Auflösung
Gleichzeitig steht USAID, die einst mächtige US-Entwicklungsbehörde, vor der Auflösung. Ihre Funktionen sollen ins Aussenministerium integriert werden, begleitet von massivem Personalabbau. Die klassischen Programme für langfristige Entwicklung – etwa der Economic Support Fund – werden weitgehend gestrichen. Nur einige ausgewählte Projekte wie Teile des globalen HIV-Programms PEPFAR sollen überleben, aber auch hier wird gezielt aussortiert.
Immerhin: Die Weltbank-Tochter IDA erhält über drei Jahre hinweg noch 3,2 Milliarden Dollar. Das sind allerdings 800 Millionen weniger als von Joe Biden zugesagt. Und auch das nur, weil Beobachter Trump hier eine Komplettstreichung zugetraut hatten – was diesen Teil des Budgets beinahe wie ein Zugeständnis wirken lässt.
Ideologischer Frontalangriff auf den Kulturmarxismus
Ideologisch ist der Haushalt ein Frontalangriff auf alles, was bisher unter internationaler Solidarität firmierte. Das Budgetdokument strotzt vor Begriffen wie „Cultural Marxism“ (Kulturmarxismus), „Green New Scam“ (Öko-Mogelpackung) und „radikale DEI-Programme“ (Diversity, Equity, Inclusion = Vielfalt, Gerechtigkeit und Teilhabe), Entwicklungshilfe, Klimaprojekte, Programme zur Geschlechtergleichstellung oder Bildung für benachteiligte Gruppen gelten nicht mehr als Fortschritt – sondern als Feindbild.
Hallo Bern und Genf
Haben sie in Bern schon mitbekommen, was da gerade passiert? Wird im EFD (Eidgenössisches Finanzdepartement) schon hektisch gerechnet, ob die verbliebenen Goldreserven der Nationalbank – tief in den Tresoren in London, Ottawa und der Federal Reserve in New York – reichen, um den UN-Fehlbetrag auszugleichen? Oder kleben bereits Taschentuchspender an den Wänden der Genfer Diplomatenbüros, weil der Geldregen versiegt?
Die USA tun jedenfalls das einzig Richtige: Sie steigen aus. Denn für weltfremde Visionen wie „UN 100 – Die Welt neu erschaffen für ein Zeitalter globaler Erleuchtung“ (UN 100 Remaking the World Toward an Age of Global Enlightenment) mit Botschaften aus dem Universum braucht es kein Budget. Sondern einen Reality-Check. Und davon liefert das Weisse Haus jetzt mehr als genug.
Einmal mehr zeigt sich in Washington der gesunde Menschenverstand.
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