Besuche Vorträge   |   Werde Aktiv   |  Werde Mitglied

CO₂ – Das neue Gold der Tugendhaften

8.Okt.. 2025 | 0 comments

CO₂ – Das neue Gold der Tugendhaften

Vom Handel mit Luft zum Handel mit Menschen: Wie der grüne Ablass die Freiheit bepreist

Der Ablasshandel 2.0 – Jetzt mit Blockchain!

Es war einmal ein Planet, der sich schuldig fühlte. Schuldig, zu viel geatmet, zu viel geflogen, zu viel gelebt zu haben. Und wie löst man Schuld am besten? Natürlich durch Bezahlung im Zeitalter des CO₂-Zertifikathandels, dem kirchlichsten aller Finanzinstrumente.

Man darf Dreck machen, wenn man dafür bezahlt. Es ist die perfekte Mischung aus Kapitalismus und Busse: Wer sündigt, darf’s, solange er genug Scheinheiligkeit auf dem Konto hat. Und die Händler? Sie sitzen in klimatisierten Türmen, rechnen mit Emissionsfaktoren und verdienen sich an der Luft dumm und dämlich.

So funktioniert der Ablasshandel in der Praxis

Ein Staat, sagen wir die Schweiz, legt eine Obergrenze für Emissionen fest. Diese wird in Zertifikate aufgeteilt, jedes steht für eine Tonne CO₂. Diese Papiere werden an Unternehmen ausgegeben, manche kostenlos, manche über Auktionen. Wer mehr ausstösst als sein Kontingent erlaubt, muss zusätzliche Zertifikate zukaufen. Wer weniger ausstösst, darf seine überschüssigen Zertifikate verkaufen.

So entsteht ein Markt. Kein Markt für Produkte, keine reale Ware, ein Markt für Erlaubnis. Der Preis dieser Erlaubnis hängt nicht von der Luft ab, sondern von der Politik. Die EU beschliesst Knappheit, und die Händler nennen es „Marktdynamik“.

Die grössten Handelsplätze sind der European Union Emissions Trading System (EU ETS) und in kleinerem Massstab Märkte wie in der Schweiz, Kalifornien oder China. Dort fliessen Milliarden durch digitale Plattformen, deren Transaktionsgebühren in den Taschen von Banken, Brokern und Fondsmanagern verschwinden. Und weil das alles „grün“ klingt, darf sich der Finanzsektor endlich wieder als Retter inszenieren.

Das System ist ein Traum für jeden Spekulanten: ein politisch erzeugter, künstlich verknappter Markt, der Preissteigerungen garantiert. Hedgefonds wetten auf steigende CO₂-Preise wie früher auf Öl. Analysten verkaufen Klimamodelle statt Aktienanalysen. Zertifikate werden gebündelt, verbrieft, weiterverkauft, exakt wie die Hypothekenpapiere vor der Finanzkrise. Nur dass man diesmal nicht Häuser, sondern Heissluft verpackt.

Die Alpenversion des Ablasshandels – CO₂ made in Switzerland

Auch die Schweiz wollte natürlich mitspielen, aber auf ihre Art, diskret und regelkonform. Grundlage ist das CO₂-Gesetz, verwaltet vom Bundesamt für Umwelt (BAFU). Etwa 50 bis 60 grosse Emittenten, vor allem Zement-, Chemie-, Raffinerie- und Energieunternehmen, sind verpflichtet, am Schweizer Emissionshandelssystem (CH ETS) teilzunehmen.

Das Prinzip ist identisch: Cap-and-Trade. Der Bund legt eine Obergrenze für Emissionen fest, verteilt entsprechende Emissionsrechte und schaut dann zu, wie die Industrie damit jongliert. Wer zu viel pustet, muss kaufen. Wer spart, darf verkaufen. Klimaneutralität per Kontostand.

Seit 2020 ist das CH ETS direkt mit dem EU ETS verknüpft, die Schweiz kann also EU-Zertifikate handeln, und umgekehrt. Das klingt nach Souveränität, ist aber in Wahrheit eine vollständige Preisübernahme. Denn der Kurs für CO₂ wird nicht in Bern, sondern in Leipzig gemacht, an der European Energy Exchange (EEX).

Heisst: Die Schweiz „setzt ihre Emissionsobergrenzen selbst fest“, aber das Preisschild hängt Brüssel dran. Ein Paradebeispiel für „autonome Umsetzung europäischer Regeln“, der diplomatische Ausdruck für copy-paste with Swiss neutrality flavor.

Die Erlöse aus den Auktionen fliessen an den Bund, ein Teil wird in Klimafonds umgeleitet. Klingt gut, nur bleibt’s wie überall beim Prinzip: Die grössten Emittenten handeln mit Zertifikaten, während der kleine Betrieb brav CO₂-Abgaben zahlt. Die Börsenhändler verdienen, der Planet schwitzt, und das System nennt sich Fortschritt.

Der grosse Bluff der Klimaneutralität

Währenddessen verkaufen Konzerne ihre Sünden als Tugend. Nestlé, Shell, Lufthansa, alle haben ihre „Net Zero“-Versprechen. Was das heisst? Nicht weniger Emissionen, sondern mehr Kompensation. Sie kaufen Zertifikate, die irgendwo auf der Welt angeblich Bäume wachsen lassen oder Methan einsparen. Ob das tatsächlich passiert, überprüft niemand wirklich. Hauptsache, das PDF mit dem Siegel von Verra oder Gold Standard sieht gut aus.

Die Formel lautet: Geld rein, Schuld raus, Image sauber.

„Dekarbonisierung“ klingt nach Rettung, bedeutet aber vor allem: neue Lizenz zum Gelddrucken. Denn was früher ein Rohstoff war, ist heute ein Emissionsrecht. Wer messen darf, darf kassieren. Wer kassiert, darf bestimmen. Und wer bestimmt, darf alles, ausser atmen.

Während Politiker in Davos feierlich verkünden, man könne die Welt retten, indem man sie an die Börse bringt, drehen irgendwo Fondsmanager ihre Klimaschutz-Dividende durch den Hedgefonds-Wolf.

Es ist der erste Markt der Welt, bei dem Nichts das Handelsgut ist und Moral der Preis.

Der grüne Kolonialismus

Wie man den Süden fürs Klima enteignet

Theoretisch, so steht’s im UNO-Märchenbuch, soll der CO₂-Handel Gerechtigkeit schaffen: Die, die viel ausstossen, zahlen an die, die wenig ausstossen. Das klingt fair, so wie moderne Entwicklungshilfe, nur smarter.

In der Praxis läuft es anders: Eine Familie auf Sansibar, die weder Auto noch Stromanschluss hat, bekommt keinen Rappen davon. Ihr Lebensstil wäre eigentlich das beste Vorbild für Klimaschutz, aber genau sie wird zur Verliererin des Systems.

Denn die CO₂-Zertifikate, mit denen sich Konzerne und Länder freikaufen, entstehen dort, wo angeblich Emissionen „eingespart“ oder „gebunden“ werden. Also im globalen Süden, in Regenwäldern, Savannen, oder auf landwirtschaftlichen Flächen, die plötzlich als „Kohlenstoffsenken“ deklariert werden.

Was das heisst? Ein westliches Unternehmen schickt ein Team oder eine Drohne, erstellt ein paar Satellitenbilder, rechnet den geschätzten CO₂-Gehalt des Waldes aus und erklärt das Gebiet offiziell zum Klimaprojekt. Ab diesem Moment gehört der „Wert“ der dort gespeicherten Luft dem Investor, nicht mehr den Menschen, die dort leben.

Die Bewohner dürfen ihr Land oft nicht mehr nutzen. Kein Holz schlagen, keine Tiere halten, keine Felder bestellen. Wer es trotzdem tut, gilt als Umweltzerstörer. Auf dem Papier wird das als Erfolg verkauft: weniger Abholzung, weniger Emissionen. In Wirklichkeit bedeutet es, dass arme Gemeinden enteignet werden, im Namen des Klimaschutzes.

Das Geld aus diesen Projekten fliesst nicht in die Dörfer, sondern in Fonds, die in London, Zürich oder Delaware registriert sind. Dort sitzen die Manager, die mit jedem Zertifikat Rendite machen. Ein Teil des Gewinns geht an die Firmen, die neue „Kompensationsprojekte“ anstossen, wieder irgendwo im Süden, wieder auf Kosten der lokalen Bevölkerung. So entsteht ein perfekter Kreislauf: Der Norden kompensiert seine Schuld, der Süden verliert sein Land, und das Ganze nennt sich „nachhaltige Entwicklung“.

Im Endeffekt gilt das alte Prinzip: Die Armen zahlen mit ihrem Leben dafür, dass die Reichen ihr Gewissen beruhigen können. An Perversität ist das kaum zu übertreffen: Die Armen hungern für das Klima, und die Reichen fliegen Business-Class zu ihren Nachhaltigkeitskonferenzen – mit CO₂-Abgabe inklusive, versteht sich.

Der Ablasshandel für den Menschen 

CO₂ als Währung des Gehorsams

Was heute für Unternehmen gilt, wird morgen für den Einzelnen Realität: das persönliche CO₂-Konto. Die Idee klingt zunächst harmlos, jeder Mensch bekommt ein jährliches Emissionsbudget. Wer mehr verbraucht, muss Zertifikate kaufen, wer spart, darf handeln. Ein Gleichheitsversprechen, das in Wahrheit ein Kontrollinstrument ist.

Mit der schleichenden Einführung digitaler Identitäten, sogenannter „Wallets“ und Produktpässe wird der Emissionshandel schrittweise in den Alltag integriert. Einkäufe, Reisen, Heizen, Autofahren, Streaming, alles wird messbar, bewertbar und im Hintergrund bilanziert. Jeder Mensch wird zum Mini-Emittenten, jeder Einkauf zur moralischen Transaktion.

Die technische Grundlage existiert längst: globale Satellitennetze, die Emissionen messen; digitale Produktpässe, die jedem Gegenstand einen CO₂-Fussabdruck zuweisen; und Datenbanken, die all das mit deiner digitalen Identität verknüpfen. Die neue Formel lautet: Daten sind die neue Währung, CO₂ ist die neue Schuld.

Zunächst wird alles noch „freiwillig“ sein. Apps, die dich zum Klimaschutzspielchen einladen. Bonuspunkte für nachhaltige Entscheidungen. Vielleicht sogar Rabatte für das richtige Konsumverhalten. Doch hinter dem freundlichen Interface lauert die nächste Stufe: die Automatisierung des Gehorsams. Denn was als Anreiz beginnt, endet als Zwang. Wenn erst einmal alle Transaktionen mit der digitalen Brieftasche laufen, braucht niemand mehr Verbote, das System regelt sich selbst.

Stell dir vor: Du hast dein monatliches CO₂-Limit erreicht, weil du zu oft das Auto benutzt oder ein Steak zu viel gegessen hast. Deine Wallet meldet: „Limit überschritten. Weitere Käufe vorübergehend gesperrt.“ Dein Elektroauto startet nicht mehr, dein Flugticket wird storniert, dein digitaler Zugang zu Streamingdiensten pausiert. Kein Polizist, kein Gesetz, nur Code. Klimaschutz per Algorithmus.

In Kombination mit dem digitalen Produktpass, der ab 2027 für viele Konsumgüter eingeführt wird, entsteht ein vollkommen durchleuchtetes Wirtschaftssystem. Jedes Produkt, jede Dienstleistung, jeder Mensch wird in seiner Emissionswirkung quantifiziert. Was nach Transparenz klingt, ist in Wahrheit die Ökonomisierung des Daseins, ein Punktesystem, in dem Wohlverhalten mit Bewegungsfreiheit und Fehlverhalten mit Einschränkung belohnt oder bestraft wird. Auch wenn der digitale Produktpass offiziell EU-Recht ist, wird er über Lieferketten und Exportauflagen faktisch zum Schweizer Standard. Kontrolle durch die Hintertür mit Alpenkulisse.

Dieses System wird als Fortschritt verkauft, als Schritt zur Nachhaltigkeit, zur Effizienz, zur „grünen Modernisierung“. In Wirklichkeit ist es die Privatisierung des Atmens. Jeder Atemzug wird zu einer verbuchten Einheit in einem globalen Kohlenstoffbuch. Wer viel Luft verbraucht, muss zahlen. Wer wenig braucht, darf vielleicht noch reisen.

So verwandelt sich der einstige Industriezirkus des CO₂-Markts in ein allumfassendes Regelwerk des Gehorsams. Es wird nicht mehr mit Öl, Stahl oder Strom gehandelt, sondern mit Lebensführung. Der neue Ablasshandel ist persönlich, unsichtbar und technisch unausweichlich. Die Währung heisst nicht mehr Euro, sondern „Kohlenstoffguthaben“. Und wer sich fragt, wann es beginnt, es läuft bereits im Hintergrund, ganz leise, unter dem Deckmantel der Nachhaltigkeit.

Denn wie immer beginnt Kontrolle mit einem Versprechen: „Für das Gute. Für das Klima. Für uns alle.“ Und wie immer endet sie mit einem Verlust: der Freiheit.

Die Zitrone ist ausgepresst – jetzt wird die Luft versteuert

Nachdem die Finanzoligarchie alles aus Menschen, Märkten und Staaten herausgepresst hat wie den letzten Tropfen einer Zitrone, hat sie nun das perfekte Geschäftsmodell entdeckt: die Luft selbst.

CO₂ ist der neue Rohstoff des Raubtierkapitalismus: unsichtbar, grenzenlos und moralisch unangreifbar. Was als Klimaschutz verkauft wird, ist nichts anderes als die nächste Blase: ein globales Abkassiersystem unter dem Heiligenschein der Nachhaltigkeit.

Die Banken, Fonds und Beratungsriesen haben verstanden: Wenn du schon alles privatisiert hast, Energie, Wasser, Daten, bleibt nur noch eines zu verpfänden: das Atmen. Und genau das geschieht jetzt. Nicht, um das Klima zu retten, sondern um den letzten funktionierenden Glauben der Menschheit zu monetarisieren: den an das Gute.

Die einfachste Form des Widerstands

Die Welt verändert sich nicht durch jene, die gehorchen, sondern durch jene, die einfach nicht mehr gehorchen. Freiheit beginnt im Kleinen, beim Nein zu einem System, das dich massregeln und abkassieren will.

Pflanz‘ einen Baum, fahr‘, wohin du willst, atme tief ein. Du schuldest niemandem CO₂, du schuldest dir selbst das Leben.

Und für alle, die glauben, man könne an diesem Handel noch mitverdienen: Nein, auch wenn es im Portfolio glänzt, bleibt es moralisch Dreck.

Quellen und weiterführende Dokumente

(Auswahl relevanter Publikationen und Programme)

Das interessiert Dich vielleicht auch:

Gedanken zum Beitrag

0 Comments

Einen Kommentar senden

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr entdecken

Vernetzen

Folge uns auf Telegram

Podcasts

Mehr zum Thema

Ja, ich möchte bei WIR mitmachen!

Für die Unterstützung unserer Projekte danken wir Ihnen herzlich!

Besser informiert: unabhängig - kritisch - wachsam

Hol dir exklusive Einblicke, verstehe die Zusammenhänge, und werde Teil einer Gemeinschaft, die auf echte Transparenz und Verantwortung setzt. Denn die Zeit der leeren Versprechen und halben Wahrheiten ist vorbei – gemeinsam sorgen wir dafür, dass nicht länger hinter verschlossenen Türen entschieden wird, was uns alle betrifft. Mach mit, denn wegschauen war gestern! Wegschauen macht blind!

Jetzt wird aufgedeckt!

Bestellen Sie dieses hervorragend verfasste Zeitdokument, für sich selbst oder für alle, die Sie mit Fakten aufklären möchten!

Manchmal liegt die Wahrheit genau dort, wo keiner hinschaut – und unser Magazin ist der Suchscheinwerfer, der sie gnadenlos aus dem Dunkeln holt. Was Sie auf 20 Seiten erwartet, ist keine seichte Unterhaltung, sondern die volle Breitseite: ein Corona-Dossier, das Fakten enthüllt, Mythen zerschmettert und Verantwortliche ins Schwitzen bringt.

Tipp: Erfassen Sie einzelne Bestellungen, mit den jeweiligen Lieferadressen für alle Bekannten, die ein Magazin erhalten sollen.