Besuche Vorträge   |   Werde Aktiv   |  Werde Mitglied

Sanierung oder Tarnung? 172 Millionen für das neue geheime Labor Spiez

1.Sep.. 2025 | 1 comment

Sanierung oder Tarnung?

172 Millionen für das neue geheime BSL-5 Labor Spiez?

172 Millionen Franken – so viel kostet die „Erneuerung“ des Labors Spiez. Offiziell handelt es sich um eine Sanierung. Doch die Zahlen und die politischen Begleitumstände sprechen eine andere Sprache: Die Kosten übersteigen nicht nur die üblichen Sanierungsquoten, sondern vermutlich sogar den damaligen Neubau. Wer glaubt, dass es hier um ein paar neue Fenster, Leitungen und ein bisschen Fassadensanierung geht, unterschätzt die Tragweite gewaltig.

Wie viel kostete das Labor damals?

Das heutige Laborgebäude entstand Mitte der 1980er-Jahre. Die Baukosten könnten damals bei rund 60 Millionen Franken gelegen haben, grob überschlagen. Inflationsbereinigt entspräche das heute etwa 132 Millionen. Eine normale Sanierung kostet üblicherweise 30–60 % eines Neubaus, also vielleicht 40–70 Millionen. Doch in Spiez sollen es 172 Millionen sein. Also mehr als der komplette Neubau damals und auf einer Höhe mit einem mittelgrossen Unispital. Das ist ein klarer Hinweis: Hier wird nicht saniert, hier wird neu geschaffen und erweitert.

Wer hat den Zuschlag erhalten?

Am 26. August 2025 erhielt die HRS Real Estate AG aus Frauenfeld den Zuschlag: 172 Millionen, mit MWST. Drei Angebote waren eingegangen, HRS machte das Rennen. Bemerkenswert: Zahlreiche namhafte Schweizer Büros, von Itten+Brechbühl bis CSD Ingenieure, wurden im Vorfeld ausgeschlossen, offiziell wegen „Vorbefassung“. Damit blieb ein enger Kreis übrig, und HRS, bestens verdrahtet im Bundesumfeld, setzte sich durch. Zufall? Wohl kaum. Wer in der Schweiz Hochsicherheitsbauten für Bund, ETH und Pharma realisiert hat, bekommt auch dieses Mandat.

Warum gerade HRS? Die Antwort ist vermutlich simpel: HRS ist der „Haus- und Hof- Generalunternehmer“ des Bundes. Ob ETH Zürich, EPFL Lausanne, Spitäler, Pharma-Komplexe oder militärische Infrastrukturen. HRS baut seit Jahren alles, was hochsensibel und sicherheitskritisch ist. Reinräume, Sicherheitszonen, GMP-Standards für Roche, Novartis oder Lonza. HRS ist nicht nur Bauunternehmer, sondern faktisch ein Sicherheitsarchitekt. Für Spiez war es deshalb politisch logisch, auf diesen „sicheren Hafen“ zu setzen. Preisbewusst war wohl nicht das Kriterium: Vertrauen, Kontrolle und geopolitische Kompatibilität schon.

Vernebelt der Bundesrat die Baustelle?

Nationalrat Pirmin Schwander stellte vor einigen Wochen in diesem Zusammenhang wichtige Fragen: Was passiert eigentlich auf den Flächen „Erlefeld“ und „Hani Reutigen“? Antwort des Bundesrats: „Nicht bekannt.“ Gleichzeitig räumte man aber ein, dass im „Erlefeld“ ein grossflächiger Installationsplatz für die Autobahnsanierung Thun–Spiez betrieben wird. Angeblich temporär, Rückbau nach 2027.

Das klingt nach klassischer Behördenrhetorik: provisorisch, zeitlich befristet, alles ganz harmlos. Doch die Parallelen zu den Bauplänen für das Labor Spiez sind offensichtlich. Die Flächen überschneiden sich, die Zeitpläne laufen synchron, die Logistik ist deckungsgleich. Wer eins und eins zusammenzählt, erkennt: Die Baustellen sind höchstwahrscheinlich miteinander verwoben.

Die Antwort des Bundesrats ist ein Musterbeispiel für „Lüge durch Weglassen“. Statt zuzugeben, dass auf denselben Flächen Vorbereitungen für Hochsicherheitsbauten laufen, versteckt man sich hinter der Floskel „temporärer Installationsplatz“. Das Versprechen „Rückbau nach 2027“ klingt beruhigend, ist aber typisch: Öffentlich wird Rückbau behauptet, während unten längst Fundamente gegossen sind.

Offiziell Sanierung, intern Neubau

Im Jahresbericht 2024 schreibt Marc Cadisch, Leiter Labor Spiez:

„Mit der bestehenden Infrastruktur ist die Einsatzfähigkeit nicht mehr sichergestellt. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir mit dem Projekt Erneuerung Labor Spiez auf gutem Weg sind: Der Gesamtleistungswettbewerb für einen Neubau des Labor Spiez befindet sich in der Schlussphase, noch in diesem Jahr wird das Siegerprojekt ausgewählt. Danach folgt der politische Prozess zur Bewilligung der finanziellen Mittel.“

Damit ist klar:

Während öffentlich von „Sanierung“ gesprochen wird, bezeichnet die Laborleitung selbst das Projekt unmissverständlich als Neubau.

Ist Spiez ein Einzelfall?

Das Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen hat denselben Weg genommen. Auch dort entstanden in den letzten Jahrzehnten milliardenschwere Neubauten: Synchrotron, SwissFEL, Nuklearlabors. Offiziell stets unter dem Titel „Forschung“ oder „Innovation“. In Wahrheit sind es strategische Hochsicherheitsanlagen, eng verzahnt mit internationalen Programmen von IAEA und NATO. PSI ist der nukleare Arm, Spiez der bio-chemische Arm. Beide sind Bundesinstitute, beide wurden mit denselben Mechanismen aufgerüstet: selektive Ausschreibungen, handverlesene Baupartner, Abschottung von Öffentlichkeit und Parlament. Der Vergleich zeigt: Spiez ist kein Einzelfall, sondern Teil eines systematischen Musters.

Was heisst das für die Schweiz?

Die Bevölkerung denkt: „Ach, die flicken halt die alte Bude.“ In Wirklichkeit bekommt Spiez einen state-of-the-art Hochsicherheitstrakt, in dem man nicht nur ABC analysiert, sondern auch geopolitisch spielt: siehe Skripal, OPCW-Streit, Ukraine-Analysen.

Mit diesem Zuschlag zementiert die Schweiz ihre heimliche Rolle im globalen Biowaffen- und Sicherheitskomplex. Neutralität bleibt die Deko, Spiez ist längst ein Knotenpunkt der westlichen Sicherheitsarchitektur. Kurz: Unter dem Deckmantel von „Sanierung & Neubau“ werden hier 172 Mio. versenkt, im wahrsten Sinne des Wortes, um Spiez fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen und damit für alles, was an Bio-/Chem-/Radiologischen Krisen „geplant“ oder „zufällig“ aufpoppt.

Das gleiche Muster sieht man beim PSI. Dort wurde unter dem Label „Forschung“ ebenfalls massiv in Hochsicherheitsanlagen investiert. Die Schweiz spielt hier ein doppeltes Spiel: Nach aussen neutral, nach innen längst Teil des westlichen Sicherheitsnetzwerks. Offiziell redet man von Wissenschaft und Schutz, faktisch handelt es sich um strategische Aufrüstung.

Eine „Sanierung“, die mehr kostet als der damalige Neubau und in der Liga eines Unispitals spielt, ist keine Sanierung. Es ist eine strategische Neuerschaffung.

Die jahrelange Grossbaustelle:

Autobahn oder geheime Erweiterung?

Wer die Baustellenaktivitäten in Spiez und der angrenzenden Autobahnbaustelle verfolgt, kommt nicht umhin, zu vermuten, dass hier mehr als nur saniert wird. Die immensen Kosten von 172 Millionen Franken, sowie die Bauaktivitäten rund um die Autobahn lassen vermuten, dass es sich nicht um eine blosse Fahrbahnerneuerung handelt. Auch auf den angrenzenden Baustellen finden sich Aktivitäten, die mit der Erneuerung einer Autobahn nichts zu tun haben. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass hier tiefgreifende und langfristige Infrastrukturmassnahmen erfolgen. Die parallelen Bauprojekte und deren Logistik lassen die Vermutung aufkommen, dass in Spiez nicht nur renoviert, sondern eine neue, strategisch ausgerichtete Infrastruktur, möglicherweise auch unterirdisch, aufgebaut wird.

Zusätzlich verstärken die Partnerschaft mit der WHO (BioHub) und der Handel mit Pathogenen (PABS-System) die Spekulationen, dass hier weit mehr im Spiel ist als öffentlich zugegeben wird. Diese Verstrickungen, die in „unsichtbare Gefilde“ führen, lassen eine noch tiefere, geopolitische Dimension erahnen. Es ist schwer vorstellbar, dass solche Projekte ohne eine strategische Verlagerung in unsichtbare, schwer zugängliche Bereiche, wie etwa unterirdische Anlagen, durchgeführt werden, um sicherheitskritische Forschungen und Operationsstätten zu verbergen. Schauen wir in die Ukraine oder nach Fort Detrick (USA). Auch diese Einrichtungen wurden unter die Erde verlegt, um sensible, oft geopolitisch brisante Aktivitäten abzuwickeln.

Ähnliches könnte auch auf Spiez zutreffen, insbesondere wenn man die geheimen Verbindungen zu internationalen Akteuren und die hohe Sensibilität der Forschungsgebiete betrachtet.

Was müsste das Parlament jetzt tun?

In Kürze beginnt die Herbstsession 2025. Spätestens dann müssten Parlamentarier die entscheidenden Fragen stellen:

  1. Warum kostet die „Sanierung“ mehr als ein kompletter Neubau?
    Die Zahlen sprechen für sich: 172 Millionen Franken für eine „Sanierung“, die mehr kostet als der ursprüngliche Neubau des Labors in den 1980er-Jahren. Warum liegen die Kosten für eine angebliche Sanierung auf dem Niveau eines Neubaus? Wo ist die transparente Aufschlüsselung der Kosten? Gibt es eine detaillierte Erläuterung, wie diese Summe zustande kommt? Wird hier möglicherweise mehr gebaut und verändert als offiziell behauptet? Wurde die Verlegung des Labors in den Untergrund in Betracht gezogen? Wenn ja, erklärt das die gigantischen Bauaktivitäten entlang der Autobahn?
  2. Welche Rolle spielt die Schweiz wirklich im internationalen Sicherheitskomplex: neutraler Beobachter oder NATO-Zulieferer?
    Wie passt die „Sanierung“ des Labors Spiez in die geopolitische Ausrichtung der Schweiz? Inwieweit ist das Labor tatsächlich ein Teil der westlichen Sicherheitsarchitektur? Ist die Schweiz nur ein neutraler Beobachter, oder hat sie sich in den vergangenen Jahren immer mehr als Zulieferer für NATO- oder andere internationale Sicherheitsnetzwerke etabliert? Wie transparent ist diese Ausrichtung gegenüber der Schweizer Bevölkerung?
  3. Wo ist dieses Projekt budgetiert und wer hat es genehmigt?
    Wo genau wurde das Budget für das Laborprojekt eingeplant? Wurde es in den üblichen Haushaltsplan aufgenommen oder handelt es sich um eine separate Finanzierung, die durch Ausnahmeregelungen genehmigt wurde? Wer hat diese Genehmigungen erteilt und auf welcher Grundlage? Welche Kontrollmechanismen gibt es, um sicherzustellen, dass öffentliche Gelder nicht für geheime geopolitische Zwecke verwendet werden?
  4. Gibt es Drittmittelförderungen oder externe Gelder, die in dieses Projekt fliessen?
    Wird das Laborprojekt durch externe, private oder internationale Institutionen mitfinanziert? Wenn ja, welche Drittmittel sind in das Projekt eingeflossen und welche Organisationen oder Länder sind daran beteiligt? Sind diese Förderungen transparent, und wie beeinflussen sie den Bau und die Ausrichtung des Labors? Welche Rechte und Interessen haben diese externen Geldgeber, wenn es um die Nutzung des Labors geht?
  5. Welche Kontrolle gibt es über den zukünftigen Betrieb des Labors?
    Wer wird die Kontrolle über das Labor Spiez nach der „Sanierung“ und dem Neubau haben? Wird es weiterhin dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) unterstellt sein, oder gibt es neue, undurchsichtige Kooperationsmodelle mit internationalen Akteuren? Wird das Labor in Zukunft verstärkt in internationale Sicherheitsoperationen eingebunden sein, die wenig Transparenz bieten?

Es wird höchste Zeit, dass solche Projekte ans Licht kommen. Auch für das Parlament, das meist erst informiert wird, wenn alles entschieden ist; also dann, wenn es längst zu spät ist. Die enormen Kosten und die undurchsichtige Vorgehensweise bei der „Sanierung“ des Labors Spiez werfen berechtigte Fragen auf. Wir haben beim F-35-Debakel bereits gesehen, wie leicht solche Entscheidungen an der Bevölkerung vorbei getroffen werden.

Wollen wir wirklich wieder in diese Falle tappen? Wenn der Bundesrat hier wieder einen Spielraum für „geheime“ Aufrüstungsmassnahmen lässt, müssen wir die Frage stellen: Wer spielt hier wirklich die erste Geige? Der Schutz der Bevölkerung oder geopolitische Machtspiele? Es ist an der Zeit, dass das Parlament früh und laut nachfragt, bevor wir mit den geopolitischen Konsequenzen konfrontiert werden, die uns dann mit voller Wucht treffen könnten. Denn die Frage, ob die Schweiz neutral ist oder nicht, ist inzwischen unbestreitbar eine rein rhetorische.

Das interessiert Dich vielleicht auch:

Gedanken zum Beitrag

1 Comment

  1. Thomas SAT

    Solche „Projekte“ laufen in ganz Europa bzw. überall auf der Welt. Immer im Geheimen. Ohne Rücksicht auf Kosten und Umwelt. Der Steuerzahler zahlt ohne es zu wissen bzw. gefragt zu werden. Dafür werden für die Öffentlichkeit wichtige Dinge gekürzt, gestrichen oder nicht genehmigt. Löhne stagnieren und Sozialleistungen schleichend verweigert oder eben gestrichen. Die Rentenkassen sind geplündert.

    Kein Geld vorhanden. Wir müssen sparen! Ist der Tenor. Wie das geht, sieht man an den enormen Verschuldungen der Staaten, Länder und Gemeinden. Demokratie ist tot. Wenn es denn je wirklich eine gegeben hat.

    Reply

Einen Kommentar senden

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr entdecken

Vernetzen

Folge uns auf Telegram

Podcasts

Mehr zum Thema

Ja, ich möchte bei WIR mitmachen!

Für die Unterstützung unserer Projekte danken wir Ihnen herzlich!

Besser informiert: unabhängig - kritisch - wachsam

Hol dir exklusive Einblicke, verstehe die Zusammenhänge, und werde Teil einer Gemeinschaft, die auf echte Transparenz und Verantwortung setzt. Denn die Zeit der leeren Versprechen und halben Wahrheiten ist vorbei – gemeinsam sorgen wir dafür, dass nicht länger hinter verschlossenen Türen entschieden wird, was uns alle betrifft. Mach mit, denn wegschauen war gestern! Wegschauen macht blind!

Jetzt wird aufgedeckt!

Bestellen Sie dieses hervorragend verfasste Zeitdokument, für sich selbst oder für alle, die Sie mit Fakten aufklären möchten!

Manchmal liegt die Wahrheit genau dort, wo keiner hinschaut – und unser Magazin ist der Suchscheinwerfer, der sie gnadenlos aus dem Dunkeln holt. Was Sie auf 20 Seiten erwartet, ist keine seichte Unterhaltung, sondern die volle Breitseite: ein Corona-Dossier, das Fakten enthüllt, Mythen zerschmettert und Verantwortliche ins Schwitzen bringt.

Tipp: Erfassen Sie einzelne Bestellungen, mit den jeweiligen Lieferadressen für alle Bekannten, die ein Magazin erhalten sollen.