Zu den fragwürdigsten Energieerzeugern, die im Namen des «Klimaschutzes» gebaut werden, gehören zweifellos Offshore-Windturbinen. Die angeblich «grünen» Anlagen stellen einen massiven Eingriff in das Meeresleben dar.
Im Dokumentarfilm «Thrown To The Wind» werden nun die Behauptungen der US-Regierung über die Auswirkungen der Windindustrie auf das Wal- und Delphinsterben vor der Ostküste der USA widerlegt. Die Behörden argumentieren, dass die Zunahme dieses Sterbens seit 2016 nichts mit der Windindustrie zu tun habe.
Der noch nicht veröffentlichte Dokumentarfilm (hier der Trailer), über den der Investigativ-Journalist Michael Schellenberger berichtet, zeigt hingegen: Die Schiffe der Windindustrie stossen mit Hilfe modernster Hydrophone sehr laute Sonaremissionen aus. Der Regisseur und Produzent Jonah Markowitz stellt einen direkten Zusammenhang zwischen dem zunehmenden Schiffsverkehr der Windindustrie und dem Tod bestimmter Wale her.
Die Organisation «Save Right Wales», zu der auch Schellenberger gehört, berichtete im November letzten Jahres, Naturschützer und Wissenschaftler der Bundesbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hätten Bedenken geäussert, dass die Anlagen dem Nordatlantischen Glattwal schaden könnten. Die Art sei vom Aussterben bedroht. Es gebe lediglich noch etwa 340 Individuen.
Schellenberger zufolge zeigen allerdings die Beweise, die in «Thrown To The Wind» präsentiert werden, dass man der NOAA und dem Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) nicht trauen könne. Beide Regierungsbehörden hätten das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederholt und jahrelang im Dienste mächtiger industrieller Interessen verraten.
«Thrown To The Wind» deckt laut Schellenberger einen wissenschaftlichen Skandal auf. Der Film zeige, dass Regierungsbehörden Informationen über die negativen Auswirkungen der Windindustrie auf Wale unzureichend recherchiert oder verschwiegen hätten.
Der Dokumentarfilm ermittelt zwei Mechanismen, durch welche die Aktivitäten der Windindustrie den Walen schaden: verstärkter Schiffsverkehr und hochfrequente Schallsignale der Schiffe, die Wale desorientieren und in Gefahr bringen können.
«Save Right Whales» untersuchte die Interessenskonflikte von Organisationen, die sich für den Schutz der Meere einsetzten. Insgesamt belaufe sich der Betrag, den diese von Windenergieunternehmen und ihren Stiftungen erhalten haben, auf fast 4,7 Millionen Dollar, verteilt auf mindestens drei Dutzend Spenden.
So nahm die National Fish and Wildlife Foundation bis zu 1 Million Dollar von den Windenergieunternehmen Avangrid und Shell entgegen und verteilte sie dann an andere Umweltgruppen. Im August 2020 erhielt die National Audubon Society einen Zuschuss von 200’000 Dollar vom New England Forest and Rivers Fund.
Laut Save Right Wales erhielt die Nature Conservancy im selben Jahr einen Zuschuss in Höhe von 165’218 Dollar vom New England Forest and Rivers Fund. Die Nature Conservancy unterstütze die Offshore-Windenergie seit mindestens 2021.
New Jersey Audubon habe sich mit dem Windparkentwickler Atlantic Shores zusammengetan, einem Gemeinschaftsunternehmen von Shell Oil und EDF Renewables. Ocean Wind, ein weiterer Windenergieentwickler, habe die World Series of Birding von New Jersey Audubon mehrfach gesponsert.
Wie die Organisation zum Schutz der Wale aufdeckte, hat die Windkraftindustrie auch beträchtliche Spenden an wissenschaftliche Organisationen geleistet. Das Woods Hole Oceanographic Institute habe von der Firma Ørsted im Jahr 2018 oder danach eine Spende von 500’000 US-Dollar erhalten. Woods Hole befürworte die Offshore-Windkraft seit mindestens 2019.
Das New England Aquarium hat gemäss «Save Right Wales» 2018 eine Spendenzusage in Höhe von 250’000 Dollar von Bay State Wind erhalten. Und im Jahr 2019 habe Vineyard Wind dem Aquarium einen ungenannten Betrag gespendet. Ebenso sei 2020 der Offshore-Windentwickler Equinor im Jahresbericht des Aquariums als Spender genannt worden. Das Aquarium unterstütze die Offshore-Windenergie seit mindestens 2021.
Weiter berichtet die Organisation, dass das Mystic Aquarium im Oktober 2020 eine Ausstellung zur Förderung der Offshore-Windenergie präsentierte. Im Juni 2021 hätten Ørsted und Revolution Wind dem Mystic Aquarium 1’250’000 Dollar gespendet, um neue Exponate zu Gunsten der Offshore-Windkraft zu schaffen. Das Aquarium sollte mit dem Geld auch die Auswirkungen von Offshore-Windturbinen auf Meeressäuger und Meeresschildkröten erforschen.
Es stellt sich somit die Frage, wie gross die Motivation dieser Meeresschutzorganisationen angesichts dieser Spenden ist, tatsächliche Schäden durch Offshore-Windparks aufzudecken.